Einmal anders betrachtet
Ich bin eigentlich kein Freund von Immergrünen Gehölzen. Abgesehen davon, dass viele davon giftig sind, habe ich mich einfach satt gesehen an den vielen Thujen- oder Scheinzypressen-hecken, den unzähligen Kirschlorbeerpflanzen, Photinien oder Wacholdern, die Betondeckel verdecken sollten.
Und doch gibt es durchaus Aspekte, die für Immergrüne Gehölze sprechen. Gerade im Winter sind sie es, die den Gärten Struktur und den gefiederten Bewohnern Schutz geben. Wie wohltuend sind im Winter grüne Ausblicke, wenn alle Blätter gefallen sind. Inzwischen habe auch ich in meinem Garten eine Ecke mit immergrünen Berberitzen, als Vogel- und Igelschutz, in Terrassennähe den Heiligen Bambus, mit seinen besonderen, rotgetönten Blättern, den rot, kugelige Früchten und zwei große Blumenkübel (Hammerschlag rot gestrichen) mit Japanischen Stechpalmen, mit glatten Blättern, fast wie die Buchsbäume. So bleiben die Kontraste erhalten und wenn der erste Schnee gefallen ist, werden aus den Stechpalmen wuschelige Schneegestalten.
Alles ist so eingerichtet, dass die Blumenkübel gut mit einer Sackkarre transportiert werden können und so werden die Stechpalmen im nächsten Sommer in den Garten, an den Rand gefahren. Genau dort, wo die Pflanzung noch offene Stellen hat und eine wenig Kontrast fehlt, werden sie ihren nächsten Einsatzort haben.
Und die kleine Eibe, die als Sämling dem Umbau des Vorgarten überstanden hat, ist inzwischen eine stattlich Kugel geworden, die die Grundstücksgrenze betont und allen Markierungsversuchen trotzt.
Ich bin leiser geworden mit meiner Ablehnung, gibt es doch durchaus praktische und gestalterische Gründe, die für den Einsatz der Immergrünen sprechen. Und so freue ich mich schon auf die Blüte der immergrünen Christrosen und beobachte die Vögel an den Beeren der Immergrünen Strauchmispel.
Susanne Elnain-Weiser, Grünkompetenz, Frankfurt am Main
Es ist noch nicht lange her, da erzählte ich einer jungen Familie an Küchentisch, dass unbedingt ein Holunder in ihrem Garten einen Platz finden sollte. Ich stieß auf ungläubige Blicke und absolute Skepsis. Das hatte man von einer Gartenarchitektin nicht erwartet.
Trotzdem finde ich, dass auch in einer modernen und technisierten Welt Raum für altes Wissen und Überlieferungen sein sollte. Denn wenn sich ein Thema so hartnäckig verbreitet und auch hält, ist meistens etwas dran.
Doch nun zurück zum Holunder. Ich plane ihn tatsächlich gerne ein, denn der Holunder ist gerade mit der rotbraunen Sorte (Black Lace) eine Abwechslung in einer Front mit grünem Blattwerk. Und dann sind die rosa-weißen Doldenblüten ein Hingucker und schmackhaftes Material für Holunderblüten, in Teig gebacken oder als Sirup. Und natürlich die Beeren, als Saft oder Gelee verkocht, lecker und sehr gesund.
Ein alter Reim sagt: "Vor dem Holunder zieh´den Hut herunter,..." und so pflanzte man Holunder zum Schutz gegen böse Geister und gegen den Blitzschlag um das Haus.
Und der Holunder war noch für mehr gut: So glaubte man, dass ein Verstorbener seine Ruhe findet, wenn auf seinem Grab ein Holunder-Strauch zu wachsen beginnt.
Und junge Männer steckten der Angebeteten Holunderzweige ans Fenster, um ihre Liebe zu offenbaren.
Holda, die Göttin (Man kennt sie auch unter den Namen Frau Holle.) soll im Geäst des Holunders wohnen. Deshalb legte man dort Opfergaben nieder.
Der Strauch sollte die Fähigkeit haben, Krankheiten zu absorbieren und wer die Äste des Holunders abschnitt, musste mit dem Zorn der Holundergeister rechnen.
Und woraus bestand wohl der Elderstab des großen Zauberes Dumbledore? Natürlich aus Holunder.
Also es gibt viele gute Argumente einen Holunder zu pflanzen und Sie tun für sich und Ihren Garten etwas gutes.
Susanne Elnain-Weiser, Grünkompetenz, Frankfurt am Main
So hatte ich es gewollt und immer gewünscht. Ein Garten sollte es werden, der uns, unseren Hunden und auch den Wildtieren einen schönen Lebensraum und Erholungsplatz bietet. Als wir vor drei Jahren dieses Haus gekauft haben, war eines klar: Die große Garage, die viel Platz des Gartens beanspruchte, musste weg. Schnell war sie abgerissen und der Garten bis auf den Nussbaumsämling abgeräumt. Allein und krumm stand der junge Baum nun auf der Fläche. Etwas verloren, doch befreit von seinem viel zu engen Pflanzgefäß und endlich im Licht, ohne Konkurrenz.
Das war vor drei Jahren. Jetzt strotzt der Nussbaum vor Kraft, ist groß und breit geworden und trägt zum erstem Mal viele Nüsse. Er ist unser Hausbaum geworden, unter dem wir uns, wenn möglich in der Sommerhitze aufhalten. Der Schatten ist ca. 10 Grad kühler als jeder künstliche Sonnenschutz und das Baumdach bietet uns und den Tieren einen angenehmen Aufenthaltsort.
Sich dort aufhalten, von unten die Marienkäferlarven beobachten, wie sie auf Läusejagd sind und den Vögeln zusehen, die dort ihren Nachwuchs füttern.
Es ist einfach nur herrlich und es hat geklappt. Wir leben in friedlicher Gemeinschaft mit ganz vielen Bienen, Libellen, Vögeln, einem Igel und Vielem mehr.
Susanne Elnain-Weiser, Grünkompetenz, Frankfurt am Main
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